Kleinkunstwerk: Zugkräftig zeitspannend
Falter 10/2017
Mit Hilfe eines als zugkräftiger Spannungsgenerator fungierenden MacGuffin – einer von ihm vor 20 Jahren befüllten Zeitkapsel – spannt Clemens Maria Schreiner (28) in „Immer Ich“ (Regie: Leo Lukas) einen bestechend schlüssigen, mit originellen Funfacts und hinterhältigen Pointen herzhaft gespickten und herzlich berührenden Bogen von den Wichtigkeiten und Wertvorstellungen in der Kindheit bis hin zu den Ängsten und Hoffnungen angesichts der Zukunft. Beruflich mache er sich keine Sorgen, auch wenn es bereits Computer gäbe, die selbständig Burgenländerwitze generieren könnten: „Aber das ist erstens rassistisch, und zweitens sind diese Witze nicht nur über Burgenländer, sondern vom Niveau her auch für Burgenländer.“ Fazit: Schreiners siebtes Solo ist abermals ein raffiniertes, humoristisch hochwertiges Kleinkunstwerk.
„Neun von zehn Kindern finden Mobbing lustig.“
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