Nadja Maleh: Kein Glück im Spiel
Falter 02/2013
„Das Glück is a Vogerl. Manchmal ist es eine Taube. Und du bist ein Denkmal.“ So ist das. Und Enttäuschungen sind oft traurig. In ihrem neuen Solo „Jackpot“ verwaltet Nadja Maleh abermals ihr bewährtes Personal komischer Charaktere. Nur haben sie diesmal vergleichsweise wenig zu sagen. Ihrer rassistisch-beschränkten Erzieherin gelingt es immerhin, mit zwanghaft tabubrüchigen Kinderliedern wie „10 kleine Islamesen“ oder „Fritzl klein, ging allein“ ein paar Premierengäste in die Flucht zu schlagen. Ihr von einer farblosen Conférencieuse gesponnener roter Faden der „10 Regeln des Glücks“ entwickelt sich indes zusehends zu einer spannungslosen Stichwortleine. Malehs umgetextete Cover-Songs bleiben dadurch mehrheitlich tadelloses Stückwerk mit hochwertigen Playbacks. Das Schlusslied ist besonders schön. Zu spät. Schwamm drüber.
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