Gewagt und gewonnen: Schnapsen mit dem Tod
Falter 10/2016
Der Tod ist keine Gesellschaftsspielernatur. Das Schicksal würfelt ja auch nicht. Er versteht auch keinen Spaß. Sarkasmus und Ironie sind ihm völlig fremd. Überhaupt hat er vom Leben nicht viel Ahnung. Woher auch? Er kommt ja immer erst in letzter Sekunde. Meistens. Nicht so in „bis morgen“: Mit dem freudlosen Franz verstrickt er sich in eine schlussendlich für beide fruchtbare Freundschaft.
Ganz schön gewagt von BlöZinger, ihre clownesken Szenarien in die eher verdrießlichen Handlungsspielräume eines Altersheims zu verlagern. Da geht’s rasch ans Existenzielle – und mitten hinein in die wilden Träume und Nöte von Todessehnsüchtlern und Lebensnachhängern. Darstellerisch phantasievoll, komisch und präzise wie immer, textlich und humoristisch hochwertiger denn je. Bisweilen berührend. Und oft zum Totlachen. (Der musste ja kommen.)
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