Das Leben ist kein Wunschkonzert
Falter 03/2014
Wer sich im Kabarett darüber amüsieren kann und will, dass eine von den angeblich überwiegend hässlichen Gestalten an einem FKK-Strand angewiderte Frau auf der Jagd nach ihrem entlaufenen Hund zwischen den behaarten Beinen nackter Tischtennisspieler herumkriechen muss, um aus dieser unvorteilhaften Perspektive festzustellen, dass es Gemächte gibt, bei denen „die Glocken länger als das Seil“ sind, ist bei Angelika Niedetzkys zweitem Soloprogramm „Niedetzky-Marsch – Das Leben ist kein Wunschkonzert“ möglicherweise gut aufgehoben. Darin kocht die erzählerisch energische, stellenweise sehr wandlungsfähige und als Betrunkene recht spaßige Schauspielerin ihr dünnes Süppchen über Shopping, Mode, Sex und Freiheit überwiegend gemäß der von Andreas Thiel unlängst treffsicher formulierten These, dass Comedy dafür da ist, damit die Humorlosen etwas zu lachen haben.
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